Homeoffice beim Immobilienverwalter
Homeoffice als Chance für die Arbeit des Hausverwalters
Für die Branche der Objektbetreuer stellt die Corona-Krise eine große Chance dar. Mit flexibleren Lebensmodellen, einer passenden Familienorganisation und der Umsetzung einer gewünschten Work-Life-Balance ist nicht nur das bereits bestehende Team besser zu motivieren. Plötzlich steht ein Mitarbeiterpotenzial zur Verfügung, das die starre Fünf-Tage-Woche und die Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr nie akzeptiert hätte. Viele Büros schaffen sich keine neuen Server mehr an, da fast alles reibungsloser über die Cloud funktioniert, als bislang über das wartungsintensive Firmennetzwerk. Althergebrachte Arbeitsabläufe haben sich in Windeseile dramatisch verändert.
Plötzlich scannt die Mehrheit der Unternehmen auch in unserer konservativen Branche den Posteingang sofort ein. Sogar die Rechnungen werden digital bearbeitet und stellen keine ständige Prozessbremse mehr dar.
Nun können die Objektbetreuer und Buchhaltungskräfte von überall ihre Vorgänge bearbeiten. Die früher oft engstirnige Kontrolle wird durch Vertrauensarbeitszeit abgelöst. Bei diesem Modell der Arbeitsorganisation steht die Erledigung der vereinbarten Aufgaben im Vordergrund und nicht die zeitliche Präsenz des Arbeitnehmers. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Rahmenbedingungen passen. Das Konzept muss funktionieren, dass Mitarbeiter dauerhaft mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten können und sich dabei wohlfühlen. Das Büro wandelt sich von der Arbeitsstelle zur Begegnungsstätte, der Austausch und persönlicher Kontakt sollen natürlich gewahrt bleiben. Zoom-Meetings und die Cloud alleine genügen als einzige Möglichkeit nicht, der Mensch ist und bleibt ein soziales Wesen. Mit der Entwicklung eines für alle Beteiligten vorteilhaften Arbeitsverständnisses wird sich das Homeoffice auch nach der Covid-19-Zeit halten. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts wollen 73 Prozent der Unternehmen, die während der Pandemie auf das Arbeiten von zu Hause gesetzt haben, auch in Zukunft dabei bleiben.
Die Immobilienverwaltung kann sich damit für potenzielle Arbeitskräfte deutlich attraktiver positionieren. Durch den bei jedem Objekt mehr oder weniger ähnlichen Arbeitsanfall eignet sich unsere Branche noch mehr als andere dafür, eine angemessene Prozessoptimierung vorausgesetzt. Hier schließt sich der Kreis: Die Branche befindet sich ohnehin in einem bisher nie dagewesenen Professionalisierungsdruck, vorangetrieben durch das neue WEG und alle weiteren zur Genüge bekannten Neuerungen und Anforderungen an den Immobilienverwalter.